𝐑𝐚𝐮𝐬 𝐚𝐮𝐬 𝐝𝐞𝐦 𝐕𝐞𝐫𝐭𝐫𝐚𝐠 – 𝐫𝐞𝐢𝐧 𝐢𝐧𝐬 𝐂𝐡𝐚𝐨𝐬? 𝐖𝐢𝐞 𝐕𝐞𝐫𝐛𝐫𝐚𝐮𝐜𝐡𝐞𝐫 𝐢𝐧 𝐝𝐢𝐞 𝐊ü𝐧𝐝𝐢𝐠𝐮𝐧𝐠𝐬𝐟𝐚𝐥𝐥𝐞 𝐭𝐚𝐩𝐩𝐞𝐧 – 𝐮𝐧𝐝 𝐰𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐝𝐚𝐬 𝐨𝐟𝐭 𝐞𝐫𝐬𝐭 𝐯𝐢𝐞𝐥 𝐳𝐮 𝐬𝐩ä𝐭 𝐚𝐮𝐟𝐟ä𝐥𝐥𝐭

Der gute Plan: Kündigen, wechseln, sparen

Es klingt so einfach: Den teuren Stromanbieter kündigen. Endlich raus aus dem Fitnessstudio, das man eh nie nutzt. Oder dem überflüssigen Handyvertrag den Rücken kehren. Wer heute kündigt, denkt morgen Geld zu sparen – zumindest in der Theorie.

Doch in der Praxis sieht es oft ganz anders aus.

𝐃𝐞𝐫 𝐛ö𝐬𝐞 𝐄𝐫𝐰𝐚𝐜𝐡𝐞𝐧: 𝐂𝐡𝐚𝐨𝐬 𝐧𝐚𝐜𝐡 𝐝𝐞𝐫 𝐊ü𝐧𝐝𝐢𝐠𝐮𝐧𝐠

Immer mehr Menschen berichten: Kaum ist der Vertrag gekündigt, beginnt der Ärger. Kündigungen kommen angeblich nie an, neue Anbieter versprechen viel und liefern wenig, und Kundenservices tauchen ab. Statt Klarheit herrscht Chaos.

Besonders häufig betroffen: Stromkunden. Ein Anbieterwechsel kann zum Nervenkrieg werden. Mal fehlen Zählerstände, mal geht die Kündigung „verloren“, mal steigen die Preise schon nach wenigen Monaten. Wer nicht aufpasst, zahlt plötzlich mehr als vorher – oder landet in der Ersatzversorgung.

𝐅𝐢𝐭𝐧𝐞𝐬𝐬𝐬𝐭𝐮𝐝𝐢𝐨: 𝐊ü𝐧𝐝𝐢𝐠𝐮𝐧𝐠 𝐮𝐧𝐦ö𝐠𝐥𝐢𝐜𝐡?

Auch beim Fitnessstudio ist die Kündigung oft kein Spaziergang. Die Corona-Zeit hat viele Verträge verändert – verlängert, gestoppt, verschoben. Jetzt heißt es plötzlich: „Läuft noch bis nächstes Jahr.“ Kündigungen werden nur schriftlich akzeptiert, manchmal nicht mal per Mail. Und wer die Frist verpasst, steckt gleich wieder ein weiteres Jahr drin.

𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥? 𝐅𝐥𝐞𝐱𝐢𝐛𝐞𝐥? 𝐃𝐞𝐧𝐤𝐬𝐭𝐞

Ob Streamingdienst, Handyvertrag oder Internet-Anschluss: Die Abo-Welt gibt sich gern modern – und ist doch erstaunlich träge beim Kündigen. Viele Dienste verlängern sich automatisch. Kündigungen werden ignoriert oder verschleppt. Und Rückfragen? Keine Chance. Wer kein Profi im Screenshot-Sammeln ist, hat oft das Nachsehen.

𝐃𝐢𝐞 𝐌𝐚𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐝𝐚𝐡𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫: 𝐕𝐞𝐫𝐰𝐢𝐫𝐫𝐮𝐧𝐠 𝐬𝐭𝐢𝐟𝐭𝐞𝐧

Die Wahrheit ist unbequem: Viele Anbieter setzen auf Unklarheit. Je komplizierter die Kündigung, desto eher bleiben die Kunden. Oder zahlen einfach weiter aus Bequemlichkeit, Unsicherheit oder Angst vor Ausfallzeiten. Und das funktioniert.

Dazu kommen Rückgewinnungstricks: exklusive Rabatte „nur heute“, Drohungen mit Nachteilen oder eingeschränktem Service. Die Absicht ist klar: Wer kündigt, soll sich nicht sicher fühlen – sondern zweifeln.

𝐖𝐚𝐬 𝐝𝐮 𝐭𝐮𝐧 𝐤𝐚𝐧𝐧𝐬𝐭 – 𝐮𝐧𝐝 𝐰𝐢𝐬𝐬𝐞𝐧 𝐦𝐮𝐬𝐬𝐭

Damit aus der Kündigung kein Albtraum wird, helfen diese einfachen Schritte:

Fristen frühzeitig notieren – am besten mit Kalendereintrag

Kündigungen immer mit Nachweis schicken – Einschreiben, Fax oder Screenshot bei Online-Formularen

Neuverträge genau prüfen – vor allem bei Boni, Laufzeiten, Kündigungsmöglichkeiten

Verbraucherzentrale einschalten, wenn’s klemmt – sie kennen die Tricks der Anbieter

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 𝐑𝐞𝐜𝐡𝐭𝐳𝐞𝐢𝐭𝐢𝐠 𝐫𝐚𝐮𝐬 – 𝐚𝐛𝐞𝐫 𝐫𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠

Kündigen ist dein gutes Recht. Lass dich nicht abschrecken – weder durch Tricks noch durch technische Spielchen. Aber mach’s richtig. Informiert, dokumentiert und mit klarem Plan. Denn wer heute raus will, sollte nicht ins nächste Vertragschaos stolpern – sondern wirklich freier dastehen.