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Der Bundestag hat heute ein Gesetz verabschiedet, das die Genehmigung von Wind- und Solarprojekten erheblich beschleunigen soll โ€“ und zugleich eine der ungewรถhnlichsten Allianzen im Parlament hervorgebracht hat: Grรผne, Linke und AfD stimmten gemeinsam gegen den Gesetzentwurf zur Umsetzung der EU-Richtlinie RED III. Nicht aus gemeinsamen รœberzeugungen, sondern aus je eigenen Grรผnden. Doch ein Punkt verbindet die Kritiker: Sie sehen in der Gesetzesnovelle einen Angriff auf rechtsstaatliche Verfahren, รถkologische Standards โ€“ und auf die Bรผrgerbeteiligung, insbesondere in Bundeslรคndern wie Brandenburg.

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Was mit dem Gesetz als โ€žVerfahrensbeschleunigungโ€œ eingefรผhrt wird, bedeutet in der Praxis den Abbau von Beteiligungsrechten. In den vorgesehenen โ€žBeschleunigungsgebietenโ€œ sollen Umweltvertrรคglichkeitsprรผfungen entfallen, Artenschutzprรผfungen reduziert und Beteiligungsverfahren stark verkรผrzt oder ganz gestrichen werden. Damit werden Bรผrgerinnen und Bรผrger faktisch aus dem Entscheidungsprozess ausgeschlossen โ€“ gerade in jenen Regionen, in denen die Energiewende konkret umgesetzt werden soll.

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Kaum ein Bundesland ist so stark vom Ausbau der Windenergie betroffen wie Brandenburg. Schon heute steht dort fast jede sechste Windkraftanlage Deutschlands. Die neuen Regeln zielen genau auf solche Regionen: Genehmigungen sollen dort schneller durchgewunken werden โ€“ auch, wenn es um sensible Flรคchen oder umstrittene Projekte geht. Dass Verfahren kรผnftig weniger transparent und Einwendungen erschwert werden, trifft die Menschen in Brandenburg unmittelbar. Kritiker sprechen von einem โ€žUmbau der Flรคche ohne Mitwirkung der Flรคcheโ€œ.

Hinzu kommt: Viele Gemeinden fรผhlen sich bereits jetzt รผberfordert mit der Vielzahl an Projekten. Wenn Informationspflichten und Mitsprachemรถglichkeiten weiter eingeschrรคnkt werden, droht ein massiver Vertrauensverlust โ€“ und mehr juristische Auseinandersetzungen. Die eigentlich erwรผnschte Beschleunigung kรถnnte sich dadurch ins Gegenteil verkehren.

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Dass ausgerechnet die Grรผnen gegen ein Gesetz zum schnelleren Ausbau der Erneuerbaren stimmen, mag paradox wirken โ€“ ist aber konsequent. Fรผr sie bedeutet Klimaschutz nicht nur mehr Windrรคder, Naturschutz und gesellschaftlicher Rรผckhalt haben offensichtlich einen hรถheren Stellenwert. Der neue Gesetzesrahmen opfert aus ihrer Sicht genau diese Grundpfeiler โ€“ und gefรคhrdet damit langfristig auch die Akzeptanz der Energiewende.

Dass sie dafรผr gemeinsam mit AfD und Linken stimmen mussten, war keine taktische Allianz, sondern Ausdruck politischer Notwehr. Die AfD lehnt den Ausbau sowie den Rรผckgang an Bรผrgerbeteiligungen im Rahmen der Demokratie grundsรคtzlich ab, die Linke kritisiert soziale und รถkologische Kollateralschรคden. Doch alle drei Fraktionen sehen in dem Gesetz ein Machtungleichgewicht zulasten der betroffenen Regionen.

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Mit der heutigen Entscheidung hat die Koalition aus CDU/CSU und SPD Fakten geschaffen โ€“ der Entwurf wandert nun in den Bundesrat. Ziel: Verabschiedung noch vor der Sommerpause. Doch der politische Preis kรถnnte hoch sein. Insbesondere in Brandenburg drohen neue Frontlinien: zwischen Bรผrgern und Verwaltung, zwischen Landgemeinden und Hauptstadtpolitik, zwischen Klimaziel und demokratischer Realitรคt.

Der Wunsch nach mehr Tempo ist nachvollziehbar. Aber eine Energiewende, die sich รผber die Zustimmung der betroffenen Menschen hinwegsetzt, gefรคhrdet am Ende sich selbst. Demokratie braucht Beteiligung โ€“ gerade wenn es schnell gehen soll.