Feuerwehr-Krimi in Schwedt: Der lange Abend vor der SVV

Verbranntes Vertrauen: Schwedts Feuerwehr rebelliert gegen fragwürdige Personalentscheidung
Stundenlange Debatten, lautstarker Protest und am Ende eine überraschende Wendung: Vor den Uckermärkischen Bühnen in Schwedt erlebten Bürger, Verwaltung und Feuerwehr am 10. September ein politisches Drama in Rot und Weiß. Was bleibt, ist Ernüchterung – und ein Neubeginn bei Null.

Rote Signale vor der SVV

Es war ein Bild mit Symbolkraft: Am 10. September 2025 hatten die Ortswehren ihre Fahrzeuge und Mannschaften vor den Uckermärkischen Bühnen aufgefahren. Rot-weiße Absperrbänder, Blaulichter und Feuerwehrfahrzeuge verwandelten das Umfeld der Stadtverordnetenversammlung in eine Kulisse des Protests. Wer vorbeikam, konnte nicht übersehen: Die Feuerwehr Schwedt ist in Aufruhr.

Die Einwohnerfragestunde wurde zum Ventil. Ortswehrführer erhoben die Stimme – laut, kritisch, teilweise mit scharfen Worten. Ihre Kernbotschaft blieb die gleiche wie in den Wochen zuvor: Zweifel an der Eignung von Luis Bormann, Misstrauen gegenüber der Verwaltung, der Vorwurf mangelnder Transparenz. Zur Unterstreichung hatten sie eigens einen Kameraden der Berliner Feuerwehr eingeladen.

Deutliche Worte – wenig Neues

Inhaltlich war wenig Neues zu hören. Doch die Wiederholung machte deutlich, wie sehr die Fronten verhärtet sind. Immer wieder kam der Vorwurf: Die Verwaltung habe über die Köpfe der Ehrenamtlichen hinweg entschieden.

Und doch – inmitten dieses geschlossenen Blocks der Kritiker erhob sich eine einzelne Stimme. Die Kameraden aus Passow. Sie waren die einzigen, die es wagten, offen für Bormann Partei zu ergreifen.

Die Kameraden aus Passow – allein gegen alle

Dass sich die Passower Wehr als einzige Einheit vor die Personalie stellte, war mehr als ein Statement – es war ein Akt der Courage. Während rundum die Kritik dominierte, wagten sie das, was andere vermieden: öffentlich Position zu beziehen.

Für die einen ein riskanter Schritt, für die anderen ein Beweis dafür, dass nicht alle Wehren in Schwedt den Protestkurs teilen. Ihr Auftritt verlieh der Debatte eine neue Schattierung. Pathos, Mut und der Wille, nicht nur gegen etwas zu sein, sondern auch für eine Überzeugung einzustehen – das waren die Signale, die aus Passow kamen.

Stimmen zur Lage

Patrick Richter brachte im Gespräch vor den Uckermärkischen Bühnen den zentralen Punkt auf den Tisch:
„Jeder darf eine Meinung haben, aber wir müssen zusammenarbeiten, damit die Einsatzbereitschaft gegeben bleibt.“

Und als die Bürgermeisterin bereits im öffentlichen Teil der Sitzung einen Teil der zweiteiligen Personalentscheidung zurückzog, kommentierte Richter:
„Ein Schritt in die Richtung, um das Vertrauen langsam wieder herzustellen.“

Hoffnung auf ein Einlenken

Viele der draußen Wartenden hatten auf ein Zurückrudern der Verwaltung gehofft – und sie sollten recht behalten. Auch im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung kam es am Ende zu einem Rückzug. Nach stundenlangen Debatten blieb die ernüchternde Gewissheit: Alles steht wieder auf Null.

Wie geht es weiter in Schwedt?

Die Entscheidung am 10. September war kein Ende, sondern ein Wendepunkt. Der Konflikt bleibt, die Gräben zwischen Verwaltung und Ehrenamt sind nicht geschlossen. Doch die Debatte hat gezeigt: Es gibt Mut, es gibt Engagement – und es gibt die Bereitschaft, sich auch in schwierigsten Momenten zu positionieren.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob es gelingt, die Kräfte zu einen – oder ob der „Krimi um die Schwedter Feuerwehrführung“ ein weiteres, noch dramatischeres Kapitel aufschlägt.