Holz machen in Brandenburg: Jetzt vorbereiten, im Herbst entspannt heizen

Mit Holz sparen?
Wer mit Holz heizt, sollte schon im Spätsommer loslegen. Hier erfährst du, was erlaubt ist, wie du Brennholz richtig lagerst – und wo du es günstig bekommst.

Wenn sich der Sommer wie Oktober anfühlt … wird’s Zeit für Feuerholz

Eigentlich wären jetzt 30 Grad, Flip-Flops und Grillabende angesagt – aber dieser Sommer hat sich offenbar in der Jahreszeit vertan. Regen, Wind und Wolken erinnern eher an einen frühen Herbst. Und genau deshalb ist jetzt der perfekte Moment, ans Feuerholz zu denken.

Wer im Spätsommer sägt, spaltet und stapelt, sitzt im Winter entspannt am warmen Ofen – während andere im Nieselregen mit nassem Holz kämpfen. Denn klar ist: Der nächste richtige Herbst kommt. Und fragt nicht, ob dein Holz schon trocken ist.

Darf ich in Brandenburg einfach Holz im Wald sammeln?

Viele denken, ein Waldspaziergang mit Säge reicht – aber so einfach ist es nicht. In Brandenburg gilt das sogenannte Selbstwerberprinzip. Das heißt: Du kannst dir beim zuständigen Forstamt eine Genehmigung holen, um Holz im Staats- oder Kommunalwald aufzulesen oder zu bearbeiten.

Meist handelt es sich dabei um bereits geschlagenes Holz am Wegesrand (sogenanntes Polterholz), das du selbst zerkleinerst und abtransportierst. Die Kosten sind überschaubar – und deutlich günstiger als der Einkauf beim Händler.

Das brauchst du als Selbstwerber:

  • Motorsägenschein (Sicherheitsnachweis)
  • Schutzkleidung (Helm, Hose, Gehörschutz)
  • Anmeldung beim zuständigen Forstrevier
  • Transportmöglichkeit, z. B. Anhänger oder Ladefläche

Wer diese Voraussetzungen erfüllt, kann legal und günstig Brennholz aus dem Wald holen – aber eben nicht einfach so.

Wie sieht’s mit kleinen Mengen aus – darf ich einfach Äste mitnehmen?

Kleine Mengen sogenanntes Leseholz – also lose, trockene Äste, die bereits am Boden liegen – dürfen für den Eigenbedarf in vielen Regionen Brandenburgs mitgenommen werden. Aber: Das gilt nicht für größere Äste, stehendes Totholz oder Baumstubben. Auch das Zersägen von Holz vor Ort ist ohne Genehmigung verboten.

Im Zweifel: Immer beim Forstamt oder Waldbesitzer nachfragen. Die Strafen für unerlaubte Entnahme können empfindlich ausfallen – und das lohnt sich für ein paar Zweige wirklich nicht.

Wann und wie sollte ich mein Brennholz lagern?

Gutes Brennholz braucht vor allem eins: Zeit zum Trocknen. Frisch geschlagenes Holz enthält oft mehr als 40–50 % Wasser. Ideal zum Heizen ist ein Feuchtegehalt unter 20 %. Das erreicht man nur, wenn man das Holz luftig und trocken über 12 bis 24 Monate lagert.

So klappt’s:

  • Holz nicht direkt auf den Boden legen, sondern auf Paletten oder Holzlatten stapeln.
  • Die Stirnseiten offen lassen – dort entweicht Feuchtigkeit am besten.
  • Vor Regen schützen, aber nicht luftdicht abdecken – sonst schimmelt das Holz.
  • Optimal: ein offener Holzunterstand an der Hauswand oder Garage.

Tipp: Weichholz wie Fichte trocknet schneller, aber brennt kürzer. Hartholz wie Buche oder Eiche brennt länger – braucht aber mehr Geduld beim Trocknen.

Heizen mit Holz – was ist in Brandenburg erlaubt?

Nicht alles, was brennt, darf auch in den Ofen. In Brandenburg gilt wie im gesamten Bundesgebiet die 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (1. BImSchV). Diese regelt, was in privaten Feuerstätten verbrannt werden darf.

Verboten sind unter anderem:

  • behandeltes, lackiertes oder verleimtes Holz (z. B. Paletten, Möbel, Bauholz)
  • Spanplatten und MDF
  • feuchtes oder schimmeliges Holz

Auch der Ofen selbst muss den aktuellen gesetzlichen Standards entsprechen. Alte Kaminöfen, die zu viele Schadstoffe ausstoßen, dürfen nur noch bis zu bestimmten Fristen betrieben werden – oder müssen nachgerüstet bzw. ausgetauscht werden. Dein Schornsteinfeger gibt dir dazu verlässliche Auskunft.

Wo bekomme ich Brennholz günstig in Brandenburg?

Wer früh im Jahr sucht, findet oft bessere Preise – und mehr Auswahl. Das sind gute Quellen:

  • Forstämter: Selbstwerberprogramme mit Polterholz, Preis je Raummeter deutlich unter dem Marktpreis
  • Online-Kleinanzeigen: Viele Privatverkäufer bieten Brennholz, Stammware oder Schnittreste an
  • Bauhöfe / Grünflächenämter: Häufig gibt es Schnittgut von Baumarbeiten
  • Schreiner oder Tischler: Restholz (unbehandelt) als Anfeuerholz
  • Nachbarn oder Landwirte: Fragen lohnt sich – viele geben gerne etwas ab

Gerade im August und September ist die Nachfrage noch überschaubar – und man hat mehr Zeit zum Trocknen.

Früh starten spart Stress, Geld und Energie

Brennholz ist nicht nur ein gemütlicher Wärmespender, sondern in vielen Brandenburger Haushalten ein wichtiger Teil der Heizstrategie. Wer jetzt schon plant, sägt und stapelt, spart sich im Herbst Hektik, Kosten und nasses Holz. Gleichzeitig gilt: Nur wer sich an die Regeln hält, darf auch guten Gewissens mit Holz heizen.