„Ich lasse mich nicht unterkriegen“ – Luis Bormann bricht sein Schweigen
Nach der massiven Kritik aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr Schwedt meldet sich nun der Mann zu Wort, um den sich alles dreht: Luis Bormann. Der 23-Jährige, von der Stadtverwaltung für den Posten des hauptamtlichen Stadtwehrführers nominiert, steht seit Tagen im Zentrum einer hitzigen Debatte. Der Vorwurf: zu jung, zu unerfahren, politisch motiviert eingesetzt. Doch Bormann widerspricht entschieden.
„Das ist der letzte Versuch, mich im letzten Moment öffentlich zu diskreditieren.“ So kommentiert er die Inhalte des anonymen Schreibens und den offenen Brief mehrerer Ortswehren gegenüber dem Freigeist Journal.
Gerüchte und persönliche Motive?
Luis Bormann sieht in der Debatte nicht nur fachliche Kritik – sondern auch persönliche Interessen. „Es liegt der Verdacht in der Luft, dass persönliche Motive und Einzelinteressen mitreinspielen.“ Namen nennt er keine, doch seine Worte lassen vermuten, dass es im Hintergrund Machtverschiebungen gibt, die durch seine Berufung bedroht scheinen.
In der offiziellen Anhörung, so Bormann, habe er die Gelegenheit genutzt, um Falschinformationen über seine Person richtigzustellen. „Ich konnte viele Gerüchte über mich entkräften.“
Streitpunkt DRK? Bormann kontert
Ein besonders scharfer Vorwurf richtete sich auf Bormanns Rolle beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Schwedt. Dort sei er mitverantwortlich für Spannungen und den Rückzug mehrerer Ehrenamtlicher gewesen, hieß es. Auch hier bezieht Bormann Stellung:
„Das Präsidium des DRK hat über die Personalien in Schwedt einstimmig abgestimmt. Heute hat das DRK in Schwedt sogar mehr Personal als vorher.“ Der Eindruck, er habe das Ehrenamt geschwächt, sei somit nachweislich falsch.
Qualifiziert durch Studium und Leidenschaft
Bormann betont seine fachliche Qualifikation. „Ich habe ein deutschlandweit einzigartiges Studium in Berlin absolviert – in Vollzeit.“ Entgegen anderslautender Behauptungen sei sein Abschluss bereits im Februar 2025 erfolgt – nicht, wie kolportiert, erst im Sommer.
Er bringe nicht nur technisches Wissen mit, sondern auch ein klares Werteverständnis. „Meine Einstellung zum Dienst und zu den Menschen wiegt viel. Leidenschaft und Fachwissen prägen mich.“
Strukturreform statt Systembruch
Der Vorwurf, er solle als Marionette der Verwaltung agieren, lässt Bormann nicht gelten. Vielmehr wolle er die strukturellen Probleme innerhalb der Feuerwehr aktiv angehen.
„Ich stehe für Offenheit, Transparenz in Entscheidungen und eine bessere Kommunikation innerhalb der Feuerwehr.“ Der wachsende Graben zwischen Haupt- und Ehrenamt sei eine Herausforderung, die er konstruktiv überwinden wolle.
Ortswehren als Herzstück
Bormann stellt klar, dass für ihn die Freiwilligen Feuerwehren nicht einfach nur unterstützende Einheiten sind:
„Die Ortswehren sind für mich keine Ergänzung, sondern ein gleichwertiger Bestandteil des Feuerwehrwesens – sozial, fachlich und technisch.“ Eine Konkurrenz zu hauptamtlichen Kräften sieht er nicht, sondern eine Ergänzung, die es zu stärken gelte.
Eine Frage bleibt offen
Ein Gedanke, der dem Außenstehenden in diesem Kontext kommen kann, ist:
„Hat seine Kandidatur vielleicht bei einigen Ängste um eigene Pfründe geschürt?“ Die Antwort bleibt wohl offen – aber die Zeit wird es zeigen.
Luis Bormann zeigt sich im Gespräch entschlossen, sachlich – aber auch spürbar getroffen vom Ton der öffentlichen Debatte. Mit klaren Worten verteidigt er sich gegen Vorwürfe, bietet Versöhnung an, ohne sich zu verbiegen. Die Entscheidung liegt nun bei der Stadtverordnetenversammlung. Ob sie ihm das Vertrauen aussprechen wird, ist ungewiss. Klar ist nur: Der Konflikt hat die Feuerwehr Schwedt bereits jetzt tief verändert.