Schwedt-Ticket vor dem Aus – droht der ÖPNV-Kollaps

Pendler fürchten: Ohne Ticket bleibt der Bus im Dorf
Das Schwedt-Ticket steht vor dem Aus: Haushaltsdefizite, Vertragskündigung, drohende Einschränkungen im Nahverkehr. Ortsteile und Pendler bangen um ihre Mobilität.

Fast drei Jahrzehnte Mobilität – Erfolgsgeschichte in Gefahr

Das Schwedt-Ticket gilt seit 2001 als Erfolgsmodell im ÖPNV Schwedt. Schüler, Senioren und Pendler nutzen es täglich, besonders in den Ortsteilen der Uckermark. Seit 2023 läuft es automatisiert – ein modernes Nahverkehrsmodell.

Doch die Kündigung des Vertrags durch den Landkreis Uckermark zum 13. Dezember 2025 gefährdet das Angebot massiv. Ohne Nachfolgevereinbarung drohen spürbare Einschnitte: seltener fahrende Busse, schlechtere Anbindung und steigende Kosten.

Haushaltsdefizit in Schwedt: Knappe Kassen, gefährdete Tickets

Parallel kämpft die Stadt mit einem Haushaltsdefizit in Millionenhöhe, ausgelöst durch sinkende Gewerbesteuereinnahmen. Die Transformation von Industrie und Raffinerie schlägt direkt in die Stadtkasse durch.

Das Problem: Das Schwedt-Ticket ist eine freiwillige Leistung. In Zeiten klammer Kassen steht es ganz oben auf der Streichliste. Für viele Bürger wäre ein Wegfall ein sozialer Einschnitt – Mobilität würde zum Luxusgut.

Antrag in der Stadtverordnetenversammlung Schwedt

Ein Antrag der AfD-Fraktion soll das Ticket retten. Er wird am 10. September 2025 in der Stadtverordnetenversammlung Schwedt beraten.

Die Bürgermeisterin soll:

  • mit dem Landkreis neue Verhandlungen aufnehmen
  • den Halbstundentakt sichern
  • die Ortsteile im Busverkehr angebunden lassen
  • Industriebetriebe weiterhin erreichbar halten
  • einen klaren Finanzrahmen schaffen

Die Begründung: Ohne Anschlussvertrag drohen „empfindliche Einschränkungen“ im Nahverkehr – besonders beim Halbstundentakt, bei den Ortsteilen und bei den Arbeitswegen

Schwedt-Ticket als Ersparnis – mehr als nur ein Fahrschein

Das Schwedt-Ticket bedeutet für viele Bürger nicht nur Mobilität, sondern auch spürbare finanzielle Entlastung. Im Vergleich zum regulären VBB-Tarif sparen Fahrgäste jeden Monat einen erheblichen Betrag – für Familien summiert sich das schnell zu mehreren Hundert Euro im Jahr. Gerade in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten wird das Ticket damit zum wichtigen sozialen Ausgleich. Es schützt vor finanzieller Überlastung und sichert Teilhabe am öffentlichen Leben. Ohne diese Ersparnis droht für viele Haushalte eine neue Kostenfalle, die weit über den reinen Fahrpreis hinausgeht.

Schicksalsschlag für Ortsteile und Pendler

Für die Ortsteile wie Vierraden, Heinersdorf und Blumenhagen ist das Ticket Alltag. Schüler fahren in die Stadt, Senioren zu Ärzten, Pendler zur Arbeit. Ein Wegfall würde vor allem sozial Schwächere treffen.

Für die Industrie gilt: Das Zusammenspiel von Schichtzeiten und Busfahrplänen ist entscheidend. Ohne zuverlässigen Nahverkehr verliert Schwedt weiter an Attraktivität für Fachkräfte.

Pendler fürchten: Ohne Ticket bleibt der Bus im Dorf

Das, was im Rathaus wie eine Haushaltszahl wirkt, bedeutet für Bürger existenziellen Alltag. Ohne Ticket droht der Mobilitäts-GAU in der Uckermark. Am 10. September entscheidet die Stadtverordnetenversammlung über die Zukunft des Schwedt-Tickets. Die Frage lautet: Rettet die Politik ein erfolgreiches Nahverkehrsmodell – oder lässt sie eine fast 25-jährige Erfolgsgeschichte enden?