Brandenburgs Schulen ignorieren amtliche Rechtschreibregeln und erfinden eigene Gender-Sprache โ ein Kommentar.
Es begann mit einem Schulzettel, doch er offenbarte viel mehr: An Brandenburgs Schulen scheint jeder seine eigene Rechtschreibung zu erfinden. Genderzeichen hier, Binnen-I da โ und die amtliche Orthografie? Offenbar optional. Ein Kommentar รผber orthografische Selbstjustiz.
Die neue Pรคdagogik: Jeder sein eigener Duden
Brandenburg hat โ man glaubt es kaum โ glasklare Regeln. Das Landesgleichstellungsgesetz verlangt geschlechtergerechte Sprache, ja. Aber die Kultusministerkonferenz hat lรคngst festgelegt: Paarformen oder neutrale Begriffe, bitte sehr. Sonderzeichen? Verboten.
Was an den Schulen aber offenbar angekommen ist: Man darf sich die Sprache selbst designen, wie ein Latte-Macchiato mit Hafermilch. Ein bisschen Binnen-I fรผr die Moral, ein wenig Duden-Treue, damit der Direktor nicht meckert โ und fertig ist das pรคdagogische Kuddelmuddel.
Amtliche Orthografie? Spielt hier nicht mit!
Was mich daran aufregt, ist nicht das Gendern an sich. Sollen sie in Berlin gern รผber โBรผrger:innenโ sinnieren. Aber Brandenburg hat Regeln, die den schulischen Alltag ordnen sollen. Und an Schulen sollte man Kindern eigentlich beibringen, dass Regeln nicht optional sind โ zumindest nicht, solange Mathearbeiten noch mit โfalschโ und nicht mit โkreativโ bewertet werden.
Wenn aber selbst Lehrer nach Gutdรผnken schreiben dรผrfen, warum sollten Schรผler dann noch das kleine Einmaleins der Rechtschreibung ernst nehmen?
Orthografische Selbstjustiz
Das hier ist keine Gleichstellung, sondern Selbstjustiz in der Sprache. Wer Genderzeichen in schulische Formulare schmiert, zeigt vor allem eins: dass Gesetze und amtliche Regelwerke fรผr ihn nur lรคstige Deko sind.
Brandenburgs Bildungsministerin erklรคrte 2021 noch stolz, man halte sich streng an die amtliche Rechtschreibung. Schรถn wรคrโs. Die Realitรคt ist: Auf Schulfluren tobt eine Art orthografischer Guerillakrieg, bei dem jeder nach eigenem Regelbuch kรคmpft.
Mein Appell
Ich habe nichts gegen Debatten รผber Sprache. Aber Schulen sollten sich entscheiden: Entweder man hรคlt sich an die amtliche Rechtschreibung โ oder man gibt offen zu, dass hier die Anarchie regiert. Dann aber bitte konsequent: Diktate werden kรผnftig nicht mehr bewertet, sondern bejubelt โ schlieรlich ist jeder Schreibfehler ja nur ein Ausdruck persรถnlicher Freiheit.



