Wolf frisst Koalitionsreste: SPD-Ministerin mit Bauern-Biografie bremst eigenen Staatssekretär – Grüne bellen von draußen

Wolf spaltet – auch nach der Koalitions-Trennung
In Brandenburg eskaliert ein Politik-Drama: Die SPD-Agrarministerin – selbst Landwirtin – zieht ihrem Staatssekretär den Kopf zurecht. Wer mischt sich ein? Die Grünen. Und das, obwohl sie längst nicht mehr im Landtag sitzen.

Ein wildes Duo: Wolf & Politik-Drama

Eigentlich sollte es nüchtern starten: Mehr Monitoring, diskutierbare Entnahmen – so präsentierte es das Agrarministerium. Doch dann kam Staatssekretär Gregor Beyer mit Schlagworten wie „Quotenjagd“ und konkreten Zahlen um die Ecke. Aus der Fachdebatte wurde mit einem Mal Polit-Feuerwerk.

Doch die Fachfrau ließ es nicht auf sich beruhen: Umwelt- und Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD), selbst Landwirtin, bremste ihren Staatssekretär öffentlich. Seine Aussagen seien „Mutmaßungen“, betonte sie – und sorgte für einen seltenen Polit-Tabubruch: Eine Ministerin demontiert ihren Staatssekretär vor den Augen aller und zeigt Führungsstärke im eigenen Haus.

Die Bauern-Ministerin: Stallgeruch garantiert

Die Ressortchefin ist kein politisches Phantombild: Hanka Mittelstädt (Jahrgang 1987, aus Prenzlau) studierte Agrarwirtschaft (B. Sc.) in Neubrandenburg und Agrarökonomie (M. Sc.) in Kiel. Bis 2015 war sie Firmenkundenberaterin für Landwirtschaft bei Banken – danach hat sie den Hof ihrer Familie übernommen und daraus eine Ucker‑Ei GmbH gegründet, spezialisiert auf Freiland-Legehennen und Direktvermarktung.

Bis November 2024 war Mittelstädt offiziell Geschäftsführerin – bevor sie als Ministerin vereidigt wurde und die Geschäftsführung ruhen ließ. Ihre Expertise brachte ihr den Spitznamen „Ministerin mit Stallgeruch“ ein – der Bauernverband jubelte: Ministerin mit Fachwissen, die weiß, wovon sie redet.

Die Grünen bellen – von draußen

Die Grünen – längst nicht mehr im Landtag vertreten – nutzen die Szene für einen lauten Nachtritt. Ihre Kritik: Ministerin Mittelstädt habe ihren Staatssekretär nur deshalb gestoppt, weil der öffentliche Druck zu groß wurde. Für eine Partei, die aktuell politisch keine Stimme im Parlament hat, ist das eine bemerkenswert laute Attacke – fast wie ein Echo aus längst vergangenen Koalitionszeiten.

Doch inhaltlich wirkt der Auftritt eher weltfremd. Die Grünen beharren auf ihrer bekannten Linie: Kein Spielraum für Abschussquoten, keine Quotenjagd, der Wolf müsse unter striktem Artenschutz bleiben. Statt über konkrete Entlastung für Weidetierhalter oder schnellere Ausgleichszahlungen zu sprechen, fordern sie einmal mehr „strengere wissenschaftliche Standards“ und „mehr Transparenz in der Kommunikation“. Forderungen, die sich zwar gut anhören, aber den betroffenen Bauern auf den Feldern und Wiesen kaum helfen.

So entsteht der Eindruck eines politischen Nachspiels: Die ehemalige Koalitionspartei, heute im Off, versucht mit altbekannten Parolen Sichtbarkeit zu erzeugen – boulevardtauglich, aber ohne praktischen Mehrwert. Ein Angriff ohne Mandat, dafür mit viel Pathos.

Wolf spaltet – auch nach der Koalitions-Trennung

Der Wolf entfacht ein echtes Polit-Spektakel: Eine Agrarministerin, verwurzelt in Landwirtschaft und Lobbyarbeit, zieht die Grenzen – und erntet prompt Kritik von ehemaligen Partnern. Für die SPD ein Balanceakt zwischen Fachlichkeit, politischem Kalkül und dem Umgang mit der Opposition ohne Stimme.