Die Biester haben Saison bis Oktober – und sind hungrig
Wer denkt, Zecken verschwinden mit dem Sommer, irrt gewaltig. In Brandenburg sind sie oft bis in den späten Herbst aktiv. Gerade jetzt, wenn es wieder feucht-warm wird, gehen sie noch einmal massiv auf Beutejagd – Hund, Katze oder Mensch, egal. Ziel: vor dem Winter sattfressen.
Borreliose – schon jetzt deutliche Zunahme
Für 2025 liegen zwar noch keine vollständigen Zahlen für Brandenburg vor, doch der Trend ist alarmierend: In Berlin wurden bis Mitte Juni bereits 206 Borreliose-Fälle gemeldet – deutlich mehr als im langjährigen Durchschnitt von 146 Fällen. Da Brandenburg zu den Bundesländern mit hoher Inzidenz zählt, erwarten Experten auch hier ein starkes Jahr.
Borreliose ist tückisch: Die ersten Symptome können Wochen oder sogar Monate auf sich warten lassen. Und sie wechseln. Heute Knie, morgen Schulter, dann der Rücken. Viele Patienten leiden zusätzlich unter Fatigue – einer extremen, dauerhaften Erschöpfung, die nichts mit „mal müde sein“ zu tun hat. Fatigue bedeutet: Selbst kleine Alltagsaufgaben kosten enorme Kraft, Konzentration fällt schwer, der Körper fühlt sich leer und ausgelaugt an.
Dazu kommen brennende Nervenschmerzen, Kribbeln, Schwindel, Gedächtnisprobleme oder Stimmungsschwankungen. Weil das Krankheitsbild so wechselhaft ist, irren Ärzte nicht selten in der Diagnose – und eine wirksame Behandlung verzögert sich.
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FSME – Brandenburg bekommt neues Risikogebiet
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist seltener, aber oft deutlich gefährlicher. Sie wird ebenfalls durch Zecken übertragen und kann das Gehirn und die Hirnhäute angreifen. 2024 wurden in Brandenburg 8 FSME-Fälle gemeldet. Für 2025 hat das Robert Koch-Institut den Landkreis Elbe-Elster neu als Risikogebiet ausgewiesen. Deutschlandweit gibt es inzwischen 183 solcher Risikoregionen.
Typische Symptome: hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Krampfanfälle, Lähmungen oder Sprachstörungen. Eine Heilung gibt es nicht – nur die Impfung schützt zuverlässig.
So schützen Sie sich – gerade jetzt
- Lange Kleidung tragen, Hosenbeine in die Socken
- Zeckenschutzmittel auf Haut und Kleidung auftragen
- Nach Aufenthalten in Wald, Wiesen und Gärten den gesamten Körper absuchen
- Kleidung bei 60 Grad waschen
- Zecken sofort und korrekt entfernen – nicht quetschen, lieber mit Karte oder Pinzette ziehen
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Wann zum Arzt?
- Rötung, Schwellung oder Ausschlag an der Stichstelle
- Grippeähnliche Beschwerden
- Gelenk-, Muskel- oder Nervenschmerzen
- Anhaltende Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Schwindel
- Taubheitsgefühle, Lähmungen, Sprachstörungen
Brandenburg bleibt bis weit in den Herbst hinein Zecken-Hotspot. Mit steigenden Borreliose-Zahlen, neuen FSME-Risikogebieten und milden Wintern, die Zecken länger aktiv halten, gilt: Wer jetzt nicht vorsorgt, riskiert monatelange Schmerzen, bleibende Schäden – oder Schlimmeres.