Positive Signale – und viele offene Fragen
„Das Herz und Rückgrat der Uckermark“ nannte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) das PCK Schwedt. Er lobte die stabile Auslastung der Raffinerie und das Engagement des Bundes. Auch Bundesstaatssekretär Frank Wetzel sprach von einer „Sitzung mit positiven Nachrichten“.
Tatsächlich meldete PCK-Geschäftsführer Ralf Schairer ein Produktionsplus von 6 Prozent. Wetzel berichtete, Schwedts geplantes Startup-Lab zähle bereits 50 Gründer in der Warteschlange. Die Quelle dieser Information blieb er jedoch schuldig.
Neue Geschäftsmodelle: Synthetik-Airfuels als Hoffnungsträger
Wetzel setzt auf Zukunftstechnologien wie synthetische Kraftstoffe. Erste Tests laufen bereits, um PCK unabhängiger vom klassischen Rohölgeschäft zu machen. Ziel sei es, den Standort „zukunftsfähig aufzustellen“ – und damit langfristig Arbeitsplätze zu sichern.
- Schwedt im Überlebenskampf: Neue Hoffnung für den Industriestandort?Eine neue Kooperation zwischen Verbio und Nippon Gases zur Nutzung biogenen CO₂ weckt Hoffnungen für den Industriestandort Schwedt. Doch hinter der grünen Fassade steht ein erbitterter Kampf um Zukunft, Arbeitsplätze und Glaubwürdigkeit.
Treuhand bleibt heikles Thema
Zur Eigentümerfrage blieb Wetzel vage. Der Bund sei nur Treuhänder, die Verantwortung für einen möglichen Verkauf liege bei den Eigentümern. Das aktuelle „nicht befriedigende“ Treuhandmodell könnte Fördergelder der EU blockieren, solange Rosneft Anteile hält, so die Befürchtung einiger Kritiker. Woidke aber relativierte: Die Eigentümerstruktur bremse die Entwicklung nicht grundsätzlich.
Kritik an Umweltvorgaben
PCK-Chef Schairer warnte vor Wettbewerbsnachteilen: Deutschland übererfülle EU-Umweltvorgaben, was die Produktion verteuere. Konkret kritisierte er strengere CO₂- und Schwefelgrenzwerte, die vom Bundesumweltministerium (BMUV) verschärft wurden.
Was bleibt unklar?
Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller kündigte zwar an, binnen Monaten Lösungen für neue Flächennutzungen auf dem PCK-Gelände zu finden. Doch zu zwei zentralen Punkten gab es keine Antworten: Wie lange bleibt die Raffinerie in Treuhand? Und wie will man Absatzprobleme der jüngsten Vergangenheit lösen?